Ein Taschenrechner und ein Kugelschreiber auf einem pastellfarbenen Hintergrund – klassische Utensilien für die Liquiditätsplanung in der Zahnarztpraxis.

Der ZSH-Liquiditätswurm – Liquiditätsplanung für Zahnärzte

Der Weg in die Selbstständigkeit ist ein Ziel vieler Zahnmediziner, doch die entsprechende Planung hierfür wird oftmals unterschätzt. Besonders die Liquiditätsplanung sollte am Ende des Tages stimmen, um die Zahlungsfähigkeit Ihrer Praxis sicherzustellen. Dazu passend möchten wir Ihnen heute den ZSH-Liquiditätswurm vorstellen!

Inhalt

1. Was ist der ZSH-Liquiditätswurm?

Der ZSH-Liquiditätswurm beschreibt die zu erwartende Einnahmen-Ausgaben-Bilanz Ihrer Praxis für die ersten 3 Jahre nach Praxisgründung. Anfangs wird diese Bilanz vorerst negativ sein, da Ihre Einnahmen allein noch nicht ausreichen werden, um alle praxisrelevanten Kosten zu decken. Meistens erreichen Sie nach einer gewissen Anlaufphase zwischen dem 1. und 2. Jahr die schwarze Null (Break-even). Ab diesem Zeitpunkt wird sich Ihre Einnahmen-Ausgaben-Bilanz steil nach oben entwickeln, bis sie zum 3. Jahr hin wieder abfällt. Dieses Sinken der Bilanzkurve ist auf externe Liquiditätsabflüsse zurückzuführen, die zwischen dem 2. und 3. Praxisjahr auf Sie zukommen. Der ZSH-Liquiditätswurm veranschaulicht daher, in welchem Maße es notwendig ist, Rücklagen zu bilden, um auch in dieser Zeit liquide zu bleiben.

Tipp: Unser Expertenbeitrag auf YouTube fasst kurz und verständlich zusammen, worauf es bei der Liquiditätsplanung für die ersten Jahre nach der Gründung einer Zahnarztpraxis ankommt.

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2. Übersicht: Liquiditätsabflüsse

Genau zwischen dem 2. und 3. Praxisjahr werden mehrere Liquiditätsabflüsse auf Sie als Praxisinhaber zukommen. Darunter fallen unter anderem Steuervoraus- und -nachzahlungen, Abgaben an das Versorgungswerk sowie Tilgungszahlungen an Ihre Bank.

Die Grafik zeigt einen Kurvenverlauf, der die typische Bilanzkurve einer Zahnarztpraxis in den ersten drei Jahren nach Praxisgründung darstellt.

Steuer

Nach dem 2. Praxisjahr bzw. zwischen dem 2. und 3. Jahr nach Praxisgründung werden Sie voraussichtlich Ihre erste Steuererklärung abgeben. Daraufhin wird das Finanzamt sowohl rückwirkend Steuerzahlungen von Ihnen verlangen als auch Vorauszahlungen fordern, wodurch ein sehr empfindlicher Abfluss an Liquidität entsteht. Insbesondere in dieser Phase sollten Sie engen Kontakt mit Ihrem Steuerberater pflegen, um sich frühzeitig zu den anfallenden Kosten beraten zu lassen.

Tipp: Wir empfehlen, rechtzeitig ein Steuerrückstellungskonto zu eröffnen, um Rücklagen zu bilden!

Weitere Steuertipps für Zahnärzte finden Sie übrigens in unserem Blogbeitrag „Zahnarztpraxis und Steuern – Wissenswertes für Zahnärzte“.

Versorgungswerk

Analog zur Finanzkasse fordert auch das Versorgungswerk zu diesem Zeitpunkt Voraus- und Nachzahlungen von Ihnen, da Sie Ihre erste Steuererklärung auch an dieses weiterleiten müssen.

Tilgungen

Wenn Sie, wie die meisten Praxisgründer, öffentliche Mittel zur Finanzierung Ihrer Zahnarztpraxis beantragt haben, kommen nun auch Tilgungszahlungen auf Sie zu.

3. Fazit

Diese drei Faktoren verursachen enorme Kosten, auf die Sie gut vorbereitet sein sollten. Bei fehlender Planung kann es schnell passieren, dass Ihr Konto stark ins Minus rutscht – und das gilt es dringlichst zu vermeiden. Es gibt nichts Unangenehmeres, als im Nachhinein noch einmal einen Liquiditätskredit bei Ihrer finanzierenden Bank beantragen zu müssen. Bedenken Sie also: Nicht das verflixte 7. Jahr, sondern das 3. Jahr hat es in sich!

4. Langfristiger Erfolg für Ihre Praxis

Mit dem ZSH-Liquiditätswurm haben wir Ihnen die Liquiditätsplanung hoffentlich etwas nähergebracht. Gerne unterstützt Sie Ihr ZSH-Berater bei jeglichen Fragen zur Praxisgründung. Er hat bereits zahlreiche Zahnärzte begleitet und kann Ihnen jederzeit hilfreiche Tipps geben.

Wir zeigen Ihnen außerdem, wie Sie einen kompletten und strukturierten Businessplan erstellen, und sorgen so dafür, dass Ihre Praxis auch langfristig erfolgreich bleiben wird. Mit einfachen Ergänzungen wie einer Spezialisierung, persönlichen Weiterbildungen oder der optimalen Nutzung des Internets meistern Sie die kommenden Jahre problemlos.

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