Ein Zahnarzt mit einer Aktentasche in der Hand auf dem Weg zur Bank, um seinen Businessplan für die Praxisgründung vorzustellen.

Praxisgründung Zahnarzt: Der Businessplan – was die Bank wissen will

Sie machen sich Gedanken über Ihre eigene Praxis? Überlegen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – und hören immer wieder den Begriff Businessplan? Doch was ist ein Businessplan eigentlich genau? Und wie muss er aufgebaut sein, damit er auch Ihre Bank überzeugt?

Inhalt

1. Bestandteile eines Businessplans für Zahnärzte

Der Businessplan besteht aus zwei Teilen: einem Praxiskonzept und einem Finanzplan.

Beginnen Sie zunächst damit, Ihr Praxiskonzept auszuarbeiten. Hierbei ist es wichtig, Ihr eigenes Know-how darzustellen und das von Ihnen angestrebte Leistungsspektrum zu beschreiben.

Daneben ist der Businessplan, den Sie für die Praxisgründung und zur Vorlage bei Ihrer Bank benötigen, geprägt von vielen Zahlen: Ihrer Investitions-, Finanzierungs- und Liquiditätsplanung sowie einer Standortanalyse. Außerdem sollte auch eine Umsatzplanung für die ersten drei Jahre nach Praxisgründung enthalten sein.

Gliedern Sie Ihren Businessplan also wie folgt:

Das Basiskonzept

  • Motivationsschreiben
  • Praxiskonzept
  • Marketingkonzept

Die Finanzplanung

  • Investitionsplanung
  • Finanzierungsplanung
  • Liquiditätsplanung
  • 3-Jahres-Plan

Standortanalyse

  • Mitbewerberanalyse
  • Makrofaktoren
  • Mikrofaktoren

2. Qualitative Inhalte: Überzeugen Sie mit Ihrem Praxiskonzept

Zu Ihrem Praxiskonzept gehört unter anderem die detaillierte Beschreibung Ihres Vorhabens (Motivationsschreiben), einschließlich einer Darstellung, warum Sie sich selbstständig machen und warum Sie glauben, erfolgreich zu sein. Dabei ist es gleichgültig, ob Sie eine Praxis übernehmen oder neu gründen. Darüber hinaus sollte Ihr Praxiskonzept folgende Informationen enthalten:

  1. Die angestrebte Praxisform: Wollen Sie in einer Berufsausübungsgemeinschaft arbeiten oder eine Einzelpraxis führen? Ist die Gründung einer GmbH sinnvoll?
  2. Mögliche Spezialisierungen: Wollen Sie sich mit Ihrer Zahnarztpraxis auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren und falls ja, auf welches?
  3. Die Mitarbeiterstruktur Ihrer Praxis: Haben Sie ein Netzwerk, das Ihnen hilft, die richtigen Mitarbeiter zu finden? Planen Sie, auch Schulungen oder Weiterbildungen für Ihre Mitarbeiter anzubieten?

Im Praxiskonzept beschreiben Sie außerdem Ihr Marketingkonzept. Eine professionelle Marketingagentur zu engagieren, ist hierbei zu empfehlen, um von Anfang ein fundiertes und fachgerechtes Konzept entwickeln zu können.

Tipp: Weitere Informationen zu den qualitativen Inhalten eines erfolgversprechenden Businessplans für Zahnärzte finden Sie in unserem folgenden Expertenbeitrag auf YouTube:

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3. Quantitative Inhalte: Die richtige Finanzplanung ist ein Muss

Besonders wichtig für den Businessplan ist die richtige Finanzplanung, da vor allem sie letztlich darüber entscheidet, ob und zu welchen Konditionen die Bank eine Finanzierung der Praxis in Betracht zieht.

Investitionsplanung

  • Machen Sie sich bewusst, welche Investitionen und Kosten anstehen, und berechnen Sie die Hohe Ihres Kapitalbedarfs.
  • Vergleichen Sie ein Best-Case und ein Worst-Case-Szenario. Worauf müssen Sie sich jeweils einstellen?

Finanzierungsplanung

  • Machen Sie sich vorab gründlich Gedanken über Zins und Tilgung, um auf die Rückführung Ihres Kredits vorbereitet zu sein.
  • Profitieren Sie von der Einbindung öffentlicher Gelder (z. B. von der Digitalisierungsprämie).
  • Beantragen Sie, falls angebracht, das sogenannte Überbrückungsgeld, um während der Anfangsphase der Selbstständigkeit liquide zu sein.

Liquiditätsplanung

Um von Beginn an für Liquidität zu sorgen, sollten Sie zunächst mit Ihrer Bank über den Kontokorrentkredit sprechen. Dabei ist immer zu bedenken, dass Ihre liquiden Mittel gerade in den ersten Monaten nach der Gründung Ihrer Praxis sehr beschränkt sein können.

Mindestumsatzkalkulation

In der Mindestumsatzkalkulation  betrachten Sie daher den Umsatz, der erwirtschaftet werden muss, um die laufenden Kosten wie Personal-, Material- und Mietkosten zu decken. Ihren Unternehmerlohn passen Sie entsprechend an, damit Ihre privaten Ausgaben wie Steuerzahlungen oder Zahlungen an das Versorgungswerk, aber auch Ihre monatlichen Lebenshaltungskosten gedeckt sind.

Zuletzt sollten Sie auch einen 3-Jahres-Plan erstellen, also einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben Ihrer Praxis. So kann sich die Bank ein Bild davon machen, wie sich Ihre Praxis in den kommenden Jahren entwickeln könnte.

Tipp: Auch zu den quantitativen Inhalten eines Businessplans für Zahnärzte haben wir ein praktisches Expertenvideo auf YouTube:

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4. Standortanalyse: Der richtige Standort entscheidet

Zurzeit werden mehr Praxen übernommen (60 Prozent) als neu gegründet. Das liegt sicher oft daran, dass man sich so ins gemachte Nest setzt. Denn die Frage nach dem richtigen Standort ist damit bereits beantwortet. Darüber hinaus übernehmen Sie einen festen Patientenstamm und können zunächst mit bekannten Einnahmen rechnen.

Wer aber eine Zahnarztpraxis neu gründet, muss eine detaillierte Standortanalyse erstellen. Diese enthält unter anderem eine Mitbewerberanalyse und berücksichtigt die sogenannten Makro- und Mikrofaktoren.

Tipp: Eine ausführliche Beschreibung und praktische Tipps zur Standortanalyse von Zahnarztpraxen finden Sie in unserem Blogbeitrag zur Standortanalyse.

5. Langfristiger Erfolg für Ihre Praxis

Damit haben Sie die wichtigsten Bausteine Ihres Businessplans zusammen und können bei der Bank vorsprechen. Sollte Ihnen die Erstellung Ihres Businessplans jedoch Schwierigkeiten bereiten, fragen Sie einfach einen ZSH-Berater. Dieser hat bereits zahlreiche Zahnärzte in dieser Phase begleitet und kann Ihnen jederzeit hilfreiche Tipps geben – und das über den klassischen Businessplan hinaus.

Wir zeigen Ihnen außerdem, wie Sie aus dem Businessplan für die Bank Ihre ganz eigenen Ziele ableiten können und sorgen so dafür, dass Ihre Praxis auch langfristig erfolgreich bleiben wird. Mit einfachen Ergänzungen wie einer Spezialisierung, persönlichen Weiterbildungen oder der optimalen Nutzung des Internets meistern Sie die kommenden Jahre problemlos.

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